Monatsnotiz: Januar 2023

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Das hier wird eine etwas andere Monatsnotiz, denn mit dem Februar beginnt auch meine Elternzeit. Und damit eine Auszeit von fast allem, was sich irgendwie mit meinem Beruf am WZB und der Selbstständigkeit in Verbindung bringen lässt. Bis Mitte September ist mein Fokus also nicht bei den Themen, die sonst die Monatsnotizen prägen, sondern beim Nachwuchs. Ich freue mich drauf, auch weil ich mir abgesehen von eben diesem Fokus auf den Nachwuchs nicht viel vorgenommen habe. Obwohl ich immer wieder gefragt wurde, was ich mir denn für meine Elternzeit vorgenommen hätte.

Aber erst einmal der Blick auf den Januar:

WZB

Am WZB bestand ein Großteil meiner Aufgaben darin, die nötigen Übergaben vorzubereiten und Projekte in einen übergabefähigen Status zu überführen. Viele Gespräche, Abstimmungen, Dokumentationen. Aufgefallen ist, dass manche Kolleg*innen am WZB anscheinend gern hier in der Monatsnotiz nachlesen was bei mir los war und das auch intern teilen. Gut so, auch dafür ist die Monatsnotiz da. Und wer hier mitliest, darf mich auch gern bei Fragen oder Anregungen ansprechen. Immer her mit dem Feedback!

Podcasting und Podcasting Workshops

Manche Leser*innen mögen sich langweilen, wenn ich weiter betone, dass Podcast Workshops jederzeit eine willkommene Abwechslung für mich sind. In diesem Monat habe ich zwei Online Workshops gegeben: einmal für Bibliotheken in Mecklenburg Vorpommern, organisiert von der Fachstelle für Bibliotheken MV, und einmal für Hochschulangehörige in Thüringen, organisiert von der Uni in Jena.

In zwei engagierten Workshop-Gruppen sind insgesamt mindestens 5-6 Podcastkonzepte entstanden, die ich unbedingt hören möchte. Von einem Podcast für Assistenzärzt*innen über das Geschehen in der Intensivmedizin bis zum Hörspiel für Kinder, vorgetragen von Bibliothekarinnen, war das Spektrum breit.

Eine wiederkehrende Frage in Podcast Workshops ist, ob es wirklich noch den einen Podcast brauche. Es gibt doch schon so viele. Und jedes Mal fühle ich mich erinnert an die Zeit, als das gleiche über Blogs gesagt wurde. Wer das alles lesen solle, ob ein Blog oder Blog Post dann noch einen Unterschied mache. Die Frage gibt mir dann die Gelegenheit, nach Zielen und Motivation für den eigenen Podcast zu fragen. Möchte ich mich vor Ort als Bibliothek mit anderen Akteur*innen vernetzen, eine lokale Zielgruppe erreichen oder eine bestimmte Nische in meiner Branche, meiner Disziplin oder meinem Netzwerk bespielen? Dann stellt sich die Frage nicht mehr, denn dann weiß ich schon, wer mir zuhören soll oder kann. Und schon habe ich vielleicht auch eine erste Idee, wie ich das Format bauen kann, denn ich habe eine Gruppe von Hörenden oder eine Persona vor Augen, kann sie befragen, probeweise reinhören lassen, oder ins Machen integrieren.

Ausbildung: systemische Organisationsberatung

Meine Ausbildung in der systemischen Organisationsberatung gehört zu den wenigen Tätigkeiten, die ich auch in meiner Elternzeit verfolge und die einen klaren Bezug zu meiner Erwerbsarbeit hat. Bis zum Juli finden in regelmäßigen Abständen Module statt und wir begeben uns als Gruppe in der Ausbildung entsprechend langsam auf die Zielgerade bis zum Abschlusskolloquium.

Im Januar war es unsere Aufgabe, ein zweitägiges Modul selbst zu organisieren. Wir haben uns eigene Fälle in der Organisationsberatung angesehen, in verschiedene Organisationsformen und Branchen geschaut, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Beratung zu identifizieren, und hatten auch Gelegenheit Techniken und Methoden auszutauschen – von Flipchart-Gestaltung bis zu Gruppenmoderation. Aber mein eigentliches Learning war, wie mühsam Selbstorganisation ohne Strukturen sein kann. In der Retrospektive gerade deswegen interessant, weil wir ja eigentlich alle für genau diesen Fakt sensibilisiert sind.

Podcast Empfehlungen, Lese-Empfehlungen

Mit dem Podjournal scheint etwas zu entstehen, das ich schon länger gesucht habe: Joern Schaar liefert einen Podcast mit den wichtigsten Neuigkeiten rund ums Podcasting aus der deutschsprachigen Indie-Podcast-Szene. Es geht auch um Formate, aber bisher vor allem um Technik und Infrastruktur für Podcasting. Definitiv eine Empfehlung für alle, die einen eigenen Podcast betreiben oder es sich zumindest vorstellen können.

11KM: der tagesschau Podcast hat im Lauf des Januar zumindest in meinen Feeds hier und da Aufmerksamkeit bekommen. Und das mit Recht, denn in einer ruhigen und journalistisch-methodischen Art nehmen die Machenden an jedem Wochentag ein Thema auseinander. Nicht tagesaktuell, aber relevant, ohne übertriebene Storytelling-Effekthascherei. Auf jeden Fall eine Empfehlung, ich hoffe das Niveau lässt sich bei dieser Schlagzahl halten.

Header Image: Screenshot von https://leebyron.com/4000/

 

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