Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze Zusammenfassung
der Dinge, an denen ich arbeitemeines Monats.
Zurück aus der Elternzeit und damit auch zurück hier im Blog. Die Monatsnotiz ist entsprechend kein lupenreiner Rückblick auf den Oktober.
Status: ich sitze am Esstisch, Junior ist eben eingeschlafen. Gestern bin ich ins Büro gekommen und wurde von einer Kollegin darauf aufmerksam gemacht, dass ich “ganz schön fertig” aussehe. Könnte am Schlafdefizit liegen. Und davon ab: in den letzten Wochen nicht so ganz put together zu sein, ist in Ordnung.
Systemischer Organisationsberater: \o/
Fast 1,5 Jahre und, laut Zertifikat, nach 338,5 Ausbildungsstunden darf ich mich nun hochoffiziell als systemischer Organisationsberater bezeichnen. Zeit, sich auch noch einmal hier bei allen Mitlernenden und Lehrenden zu bedanken. Peer Groups und Projektlernen waren ebenso zentrale Bausteine wie die Module, in denen wir vor Ort über Organisation, über ihren Wandel, über Architekturen, Methoden und Techniken von Interventionen, über Erfolge und Misserfolge gesprochen und gelernt haben.
Schon während der Ausbildung war es ein Vergnügen, Vorgänge, Interaktionen, Führung und Kommunikation besser zu verstehen oder auch nur besser beschreiben zu können. Und ich bin sicher, das Vergnügen wird auch bei kommenden Aufgaben aufkommen.
Wo ich im Netz zu finden bin
Vor 1 Jahr hat Twitter den Besitzer gewechselt. Es war vorher schon kein einfacher Ort und, wie viele andere auch, habe ich im Lauf der letzten Monate beschlossen, Twitter aufzugeben. Eigentlich ist zu der Transition schon alles gesagt, nur noch nicht von mir.
Inzwischen scheint es aber auch für viele, die bleiben, nicht mehr der Ort für Austausch und Vernetzung zu sein, der es einmal war. Ich höre immer wieder, dass das Engagement mit Tweets stark zurückgehen würde, eine Erfahrung, die Mastodon Nutzer*innen eher im umgekehrten Sinne machen. Ich habe mit dem Tweet Deleter all meine Tweets, Likes und Favs gelöscht, mich aber (noch) nicht entschlossen, mein handle dort aufzugeben. So bleibt der Rumpf meines Profils dort und verweist auf die Orte, an denen ich zu finden bin. Und, gentle reminder für alle, die auch eine Website haben: es ist auch angemessen, Links zu Twitter aus der eigenen About / Bio Seite herauszunehmen.
Mastodon freut sich über meinen regelmäßigen Besuch. Die Belehrungen, wie man sich im Fediverse RiChTiG verhält, sind weniger geworden. Ich lese mehr als ich schreibe, aber das geht den meisten so.
LinkedIn war für mich bisher das Netzwerk, wo ich als (Teil-)Selbstständiger sein muss. Ich spüre, dass dort mehr los ist, aber die “I am proud to share that I got out of bed this morning..” Attitüden lassen mich meist stirnrunzelnd zurück während ich die App wieder schließe. Manche wenige der Menschen, die ich sonst auf Twitter las, sind mit ihrer Aktivität nun dort zu finden. Bezogen auf blue sky und, schon viel länger: Instagram, bin ich bisher standhaft geblieben. Ausschließen, dass ich dort mit sichtbaren Profilen zu finden sein werde, möchte ich aber auch noch nicht.
In jedem Fall haben die letzten Monate noch einmal mehr den Wert einer eigenen Website im Sinne der Domain of One’s Own bewiesen. Und, als wäre es wieder 2006, ich habe mich wieder intensiver mit dem Abonnieren von Feeds beschäftigt und lese regelmäßig Nachrichten und Blogs über einen Feed Reader.
Zurück am WZB, bald wieder weg
Seit etwa sechs Wochen bin ich nach der Elternzeit zurück am WZB. Leider hat es mit einer Elternzeitvertretung nicht so funktioniert, wie sich das alle gewünscht hätten, und so puste ich von vielen Vorgängen den Staub nachdem ich sie Anfang des Jahres in das meist digitale Regal gestellt oder übergeben hatte.
Inzwischen ist mein Fokus aber auch nicht mehr darauf gerichtet, jeden Strang wieder aufzunehmen, sondern 1-2 Projekte bis zum Jahresende so weit zu bringen, dass sie abgeschlossen oder sauber übergeben werden können.
Denn nach dann etwas mehr als drei Jahren endet meine Zeit am WZB mit dem Jahr 2023. Viele Eindrücke bleiben haften, zu vielen guten Kolleg*innen halte ich hoffentlich den Kontakt. Parallel zu meiner Arbeit an der digitalen Transformation des WZB die Ausbildung in der Organisationsberatung zu machen und viel über Organisationen, Führung, Strukturen, Kommunikation und Interkation zu lernen, hat die Ausbildung und auch die Arbeit in jedem Fall bereichert.
Meine nächste Station steht schon fest, im Februar geht es los. Bis zum Ende des Jahres gilt die berufliche Konzentration aber noch den Aufgaben am WZB. Das wird sicher auch alle freuen, die hier als Kolleg*innen mitlesen (viele Grüße!).
Podcasts & Podcast Workshops
Ich war sehr still während meiner Elternzeit. Nun aber laufen auch erste Workshops zum Podcasting wieder an und ich überlege, ob es nicht wieder Zeit für 1-2 eigene Podcasting Projekte wird.
Im Oktober habe ich, organisiert vom Weiterbildungszentrum der FU Berlin, einen Online-Workshop zu Podcasting in Bibliotheken gegeben.
Nervöser aber war ich, weil ich im Oktober auch endlich einmal wieder einen Podcast Workshop in der Kohlenstoffwelt geben durfte. Eingeladen vom Team der Hochschuldidaktik der Uni Göttingen, habe ich einen zweiteiligen Workshop zu Podcasts in der Hochschullehre geleitet.
Einem ersten Online-Teil mit den Basics zum Podcasting folgte ein Tag vor Ort in Göttingen. Teams aus Lehrenden und Studierenden haben ihre Ideen weiterentwickelt und erste Trailer / Teaser eingesprochen. Iranischer Jazz, 2000 Jahre Kirchengeschichte, das Leben als aus dem Ausland zugezogene*r Akademiker*in in Göttingen: es war ein Haufen sehr guter Ideen für Podcast-Projekte dabei und ich hoffe inständig, dass die Teilnehmenden ihre Ideen umsetzen werden und ins Mikro sprechen, was sie zu sagen haben.
Das Header Image (Christian Friedrich, CC0) zeigt diesmal einen Radweg in Brandenburg im Juli 2023