Radweg in einem Laubwald. Die Sonne scheint, aber die Bäume spenden Schatten.

Monatsnotiz: Oktober 2023

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite meines Monats.

Zurück aus der Elternzeit und damit auch zurück hier im Blog. Die Monatsnotiz ist entsprechend kein lupenreiner Rückblick auf den Oktober.

Status: ich sitze am Esstisch, Junior ist eben eingeschlafen. Gestern bin ich ins Büro gekommen und wurde von einer Kollegin darauf aufmerksam gemacht, dass ich “ganz schön fertig” aussehe. Könnte am Schlafdefizit liegen. Und davon ab: in den letzten Wochen nicht so ganz put together zu sein, ist in Ordnung.

Systemischer Organisationsberater: \o/

Fast 1,5 Jahre und, laut Zertifikat, nach 338,5 Ausbildungsstunden darf ich mich nun hochoffiziell als systemischer Organisationsberater bezeichnen. Zeit, sich auch noch einmal hier bei allen Mitlernenden und Lehrenden zu bedanken. Peer Groups und Projektlernen waren ebenso zentrale Bausteine wie die Module, in denen wir vor Ort über Organisation, über ihren Wandel, über Architekturen, Methoden und Techniken von Interventionen, über Erfolge und Misserfolge gesprochen und gelernt haben.

Schon während der Ausbildung war es ein Vergnügen, Vorgänge, Interaktionen, Führung und Kommunikation besser zu verstehen oder auch nur besser beschreiben zu können. Und ich bin sicher, das Vergnügen wird auch bei kommenden Aufgaben aufkommen.

Teilnahmebescheinigung und Zertifikat über die Ausbildung zum systemischen Organisationsberater bei artop

Teilnahmebescheinigung und Zertifikat über die Ausbildung zum systemischen Organisationsberater bei artop

Wo ich im Netz zu finden bin

Vor 1 Jahr hat Twitter den Besitzer gewechselt. Es war vorher schon kein einfacher Ort und, wie viele andere auch, habe ich im Lauf der letzten Monate beschlossen, Twitter aufzugeben. Eigentlich ist zu der Transition schon alles gesagt, nur noch nicht von mir.

Inzwischen scheint es aber auch für viele, die bleiben, nicht mehr der Ort für Austausch und Vernetzung zu sein, der es einmal war. Ich höre immer wieder, dass das Engagement mit Tweets stark zurückgehen würde, eine Erfahrung, die Mastodon Nutzer*innen eher im umgekehrten Sinne machen. Ich habe mit dem Tweet Deleter all meine Tweets, Likes und Favs gelöscht, mich aber (noch) nicht entschlossen, mein handle dort aufzugeben. So bleibt der Rumpf meines Profils dort und verweist auf die Orte, an denen ich zu finden bin. Und, gentle reminder für alle, die auch eine Website haben: es ist auch angemessen, Links zu Twitter aus der eigenen About / Bio Seite herauszunehmen.

Mastodon freut sich über meinen regelmäßigen Besuch. Die Belehrungen, wie man sich im Fediverse RiChTiG verhält, sind weniger geworden. Ich lese mehr als ich schreibe, aber das geht den meisten so.

LinkedIn war für mich bisher das Netzwerk, wo ich als (Teil-)Selbstständiger sein muss. Ich spüre, dass dort mehr los ist, aber die “I am proud to share that I got out of bed this morning..” Attitüden lassen mich meist stirnrunzelnd zurück während ich die App wieder schließe. Manche wenige der Menschen, die ich sonst auf Twitter las, sind mit ihrer Aktivität nun dort zu finden. Bezogen auf blue sky und, schon viel länger: Instagram, bin ich bisher standhaft geblieben. Ausschließen, dass ich dort mit sichtbaren Profilen zu finden sein werde, möchte ich aber auch noch nicht.

In jedem Fall haben die letzten Monate noch einmal mehr den Wert einer eigenen Website im Sinne der Domain of One’s Own bewiesen. Und, als wäre es wieder 2006, ich habe mich wieder intensiver mit dem Abonnieren von Feeds beschäftigt und lese regelmäßig Nachrichten und Blogs über einen Feed Reader.

Zurück am WZB, bald wieder weg

Seit etwa sechs Wochen bin ich nach der Elternzeit zurück am WZB. Leider hat es mit einer Elternzeitvertretung nicht so funktioniert, wie sich das alle gewünscht hätten, und so puste ich von vielen Vorgängen den Staub nachdem ich sie Anfang des Jahres in das meist digitale Regal gestellt oder übergeben hatte.

Inzwischen ist mein Fokus aber auch nicht mehr darauf gerichtet, jeden Strang wieder aufzunehmen, sondern 1-2 Projekte bis zum Jahresende so weit zu bringen, dass sie abgeschlossen oder sauber übergeben werden können.

Denn nach dann etwas mehr als drei Jahren endet meine Zeit am WZB mit dem Jahr 2023. Viele Eindrücke bleiben haften, zu vielen guten Kolleg*innen halte ich hoffentlich den Kontakt. Parallel zu meiner Arbeit an der digitalen Transformation des WZB die Ausbildung in der Organisationsberatung zu machen und viel über Organisationen, Führung, Strukturen, Kommunikation und Interkation zu lernen, hat die Ausbildung und auch die Arbeit in jedem Fall bereichert.

Meine nächste Station steht schon fest, im Februar geht es los. Bis zum Ende des Jahres gilt die berufliche Konzentration aber noch den Aufgaben am WZB. Das wird sicher auch alle freuen, die hier als Kolleg*innen mitlesen (viele Grüße!).

Podcasts & Podcast Workshops

Ich war sehr still während meiner Elternzeit. Nun aber laufen auch erste Workshops zum Podcasting wieder an und ich überlege, ob es nicht wieder Zeit für 1-2 eigene Podcasting Projekte wird.

Im Oktober habe ich, organisiert vom Weiterbildungszentrum der FU Berlin, einen Online-Workshop zu Podcasting in Bibliotheken gegeben.

Nervöser aber war ich, weil ich im Oktober auch endlich einmal wieder einen Podcast Workshop in der Kohlenstoffwelt geben durfte. Eingeladen vom Team der Hochschuldidaktik der Uni Göttingen, habe ich einen zweiteiligen Workshop zu Podcasts in der Hochschullehre geleitet.

Einem ersten Online-Teil mit den Basics zum Podcasting folgte ein Tag vor Ort in Göttingen. Teams aus Lehrenden und Studierenden haben ihre Ideen weiterentwickelt und erste Trailer / Teaser eingesprochen. Iranischer Jazz, 2000 Jahre Kirchengeschichte, das Leben als aus dem Ausland zugezogene*r Akademiker*in in Göttingen: es war ein Haufen sehr guter Ideen für Podcast-Projekte dabei und ich hoffe inständig, dass die Teilnehmenden ihre Ideen umsetzen werden und ins Mikro sprechen, was sie zu sagen haben.

Ein Recorder und ein Podcast Headset auf einem Tisch in einem Seminarraum

Podcasting Technik in Göttingen

Mikrofone und Audio Equipment auf einem Tisch in einem Seminarraum

Podcasting Technik in Göttingen

Das Header Image (Christian Friedrich, CC0) zeigt diesmal einen Radweg in Brandenburg im Juli 2023

Monatsnotiz Juli 2020

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Podcasting

Bei Hamburg hOERt ein HOOU, dem Podcast, den ich für die HAW Hamburg im Kontext der Hamburg Open Online University produziere, sind im Juli zwei Episoden erschienen:

Konrad Renner hat das Projekt Commune vorgestellt, über Repräsentation in Videokonferenzen und verschiedene Arten des oft spielerischen und explorativen Umgangs seines Seminars damit gesprochen.

Mit Kyra Furgalec und Tobias Kahrmann habe ich über ein Thema gesprochen, das gerade in den letzten Monaten noch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte: in der Folge zu Studieren mit psychischen Erkrankungen sprechen beide über Begriffe und Sprache, über Anforderungen und Möglichkeiten eines Studiums mit Neurodiversität, aber auch über institutionelle Ansätze und Rahmenbedingungen, die ein Studium für Menschen mit einer psychischen Erkrankung möglich und lohnend machen.

Mit Markus Deimann habe ich ein Feierabendbier Open Education aufgezeichnet. Markus hat in seiner Monatsnotiz den Artikel erwähnt, den auch ich hier highlighten möchte: The Sisyphean Cycle of Technology Panics beschreibt den Aufmerksamkeits- und Panik-Zyklus einer technischen Innovation. Lesenswert!

Mitten im Juli ist die erste “richtige” Folge des Podcasts zu einer Domain of One’s Own, den ich mit Katharina Schulz aufzeichne, erschienen. Zu Gast: Kerstin Mayrberger, um über partizipative Mediendidaktik und eine Domain of One’s Own zu sprechen.

Summer School 2020

Mit beinah 80 Teilnehmer:innen ist die Summer School 2020 des Hochschulforum Digitalisierung gestartet. Ich moderiere für das HFD die synchron stattfindenden Termine, Einführungen, Check-Ins und auch Lightning Talks. Der Kern der Summer School der letzten Jahre, die Kollegiale Beratung, findet in diesem besonderen Jahr online statt. Die Teams organisieren sich selbst, moderieren, beraten und unterstützen sich gegenseitig. Bis Ende September steht eine ganze Reihe weiterer Termine an, ich freue mich drauf!

Urlaub

Die zweite Julihälfte bestand, abgesehen von einigen Terminen für die Summer School, zu großen Teilen aus Urlaub. Besuche bei Familie und Freunden wurden folgte eine Reise mit dem Mietwagen in die Toskana, wo eine ruhige und recht einsame Ferienwohnung in den Bergen für etwa 10 Tage wartete. Ein Besuch in Florenz bescherte das Titelbild dieses Beitrags und von dem Besuch abgesehen habe ich Luft für den August geholt:

Eine neue Aufgabe

Mit dem August bin ich in eine völlig neue Aufgabe gestartet: als Digitalisierungsbeauftragter™ (“Digital Officer”) des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung arbeite ich von nun an in Vollzeit daran, mit den knapp 500 Mitarbeiter:innen neue Wege der Zusammenarbeit und Organisation zu testen, auszuloten und einzuführen. Der Empfang hätte freundlicher und erwartungsvoller kaum sein können.

Viele Menschen haben darauf gewartet, dass wirTürschild loslegen, Infrastruktur, Software und Praxis weiterentwickeln und so die Formen der Kommunikation und Kollaboration des WZB gemeinsam nach und nach transformieren. Wer nun überrascht ist, dass ich nach wenigen Monaten vollständiger Selbstständigkeit schon wieder in Anstellung bin – und dann auch gleich in einer 100 Prozent Stelle – dem/der sei versichert, dass es mir auch so ging. Die Selbstständigkeit war besser als erträumt angelaufen: viel zu tun, gute Umsätze und interessante Aufgaben. Dass es mich doch an das WZB zog, ist das Ergebnis der Kombination von guten Gesprächen mit der Leitung und einer interessanten Aufgabe, die ich so nicht als Berater angehen könnte. Und ein Türschild habe ich auch schon.