Monatsnotiz Dezember 2021

Die Monatsnotiz für Dezember ist eine Jahresnotiz geworden. Die regelmäßigen Rückblicke zum Monatsende haben in diesem Jahr noch besser geholfen zurückzublicken und Struktur zu geben, vermutlich auch weil Zeiträume des letzten Jahres verwischen und miteinander verschwimmen.

In dieser Notiz habe ich nun versucht, Bleibendes aus den Monaten festzuhalten. Das Lesen kann sich für Menschen, die nicht ich sind, als mühsam herausstellen. Umso größer der Dank für Feedback, Nachfragen oder das Teilen eigener Erfahrungen zu den angesprochenen Themen. Continue reading →

Owl, watching in the dark

Monatsnotiz November 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Die letzten Monatsnotizen sind mir schwergefallen. Nicht, weil ich ungern auf den Monat zurückblicke, sortiere und aufräume. Das ist nach wie vor, auch nach nun fast drei Jahren, ein liebgewonnenes Ritual. Es kann daran liegen, dass mir die Nachrichten- und Weltlage zusehends auf die Laune und das Wohlbefinden schlägt.

Die quälend teigige, frustrierende Situation einer Pandemie, in der wenige Faktenleugner:innen mit rücksichtslosem Verhalten, ausgerichtet an einer vollkommen falsch verstandenen Idee individueller Freiheit, die Gesellschaft und insbesondere ihre schwächsten Mitglieder in Geiselhaft nimmt, ist das Eine. Das Andere ist die Gewöhnung daran. Über das Erlebte legt sich ein Schleier aus Wut und Müdigkeit, Taubheit. Mein eigener Wille, Rücksicht auf Schwurbler zu nehmen, sinkt auf ein Minimalniveau.

Vielleicht macht es das schwer, auf einen Monat zurückzublicken und nicht zu verdrängen. Und ehrlich gesagt habe ich im Verhältnis zu vielen anderen wenig Auswirkungen der Pandemie abbekommen: Sicherer Job. Wenige Angehörige und Freunde, die Risikogruppen zuzurechnen wären. Keine Kinder, die ich neben meiner Arbeit zu Hause unterrichten und betreuen muss. Keine Verantwortung dafür, dass andere ihren Job als Lebensgrundlage behalten.

Nun aber los mit der Monatsnotiz.

Podcasting

Zwei Podcasting Workshops standen im November an. Einmal organisiert durch das Weiterbildungszentrum der FU Berlin und mit Teilnehmenden aus Büchereien und Bibliotheken und einmal organisiert von der HOOU@HAW. Eine Podcastaufzeichnung stand ebenso an und das Ergebnis wird dann im Januar zu hören sein.

Veranstaltungen

Dass University Future Festival fand Anfang November online und auf dem EUREF Campus in Berlin Schöneberg statt. Ich hätte gern mehr gesehen und mitgenommen, hätte aber sehr viel konsequenter darin sein müssen, mir die Zeit zu nehmen. Und wenn ich hier auch übergeneralisieren mag, schien es doch so, als würden alte Diskurse immer wieder aufgewärmt. Personalisierung von Lernen mit Technologie, KI, die Frage nach der Daseinsberechtigung der Hochschule und ob EdTech wirklich die Bildung rettet. Come on. Gefreut hat mich, dass es auch Fragen nach studentischen Partizipation, nach Barrierefreiheit und Rassismus in der Hochschule ins Programm geschafft haben.

Ebenso Anfang November fand die Veranstaltung “digital+souverän” in der Landesvertretung Schleswig-Holstein statt. Natürlich musste hier jedes Buzzword herhalten, aber immerhin hat sich jeder Redner zu Beginn seines Talks in einem begrifflichen Annäherungsversuch daran gemacht, sein Verständnis digitaler Souveränität zu bestimmen. Nicht immer konsistent, aber immerhin. Leider kein einziger Beitrag einer nicht-männlichen Person, abgesehen von der Moderation durch Geraldine de Bastion, auch das Publikum bestand zu mindestens 85 Prozent aus Männern.

Interessant war es dennoch, wenn auch nicht gleichermaßen durch die Bank. Die Open Source Strategie des Landes Schleswig-Holstein mit dem Ziel, bis 2025 alle ca. 25.000 Verwaltungsarbeitsplätze mit Open Source Infrastruktur und Software auszustatten, hat mich als ungewöhnlich gut durchdacht wirkendes digitalpolitisches Projekt beeindruckt. Alle Vorträge hier bei Steffen Voß im Blog.

Domain of One’s Own

Katharina Schulz und ich wurden anlässlich des Abschlusses unseres HOOU Projekts befragt, nachzulesen hier. Für das anstehende OERcamp global haben wir eine weitere Abschluss-Session geplant, die kurz vor der Einreichung steht.

WZB

Die Arbeit an einem Wissensmanagement für das WZB hat sich in den letzten Wochen wieder intensiviert, denn im Dezember steht die Entscheidung an, ob wir mit unserem ersten Konzept so viel Anklang im Haus finden, dass wir es auch iterativ umsetzen dürfen. Daumen drücken also, Ende Dezember weiß ich hoffentlich mehr.

Zurückstecken musste dafür das Projekt, das sich mit Dokumentenmanagement befasst. Aber ein Re-Start steht an. Insgesamt war der November ein Monat, in dem vermeintlich kleine Fragen viel Zeit einnahmen. Und kaum eine davon ist tauglich, ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu werden. Vielleicht muss das erst eine Halbwertszeit abwarten.

 

Beitragsbild von Des Récits via unsplash.

Monatsnotiz Oktober 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Der Monat begann mit Urlaub. Entsprechend kürzer die Liste der Dinge, an denen ich gearbeitet habe.

Podcasting

Ich habe mit Adelheid Iken und Yeliz Yildirim-Krannig für https://www.hoou.de/blog/episodes/hamburg-hoert-ein-hoou-arbeit-in-virtuellen-teams über ihr Projekt zur Arbeit in virtuellen Teams gesprochen. Relevanter als in den letzten 18 Monaten kann das Thema kaum sein und die Erkenntnisse, die viele hoffentlich gemacht haben, systematisieren und kontextualisieren sie sehr schön. Wer sich für mehr von den beiden interessiert: Die Arbeit zu virtuellen Team ist stark verknüpft mit dem Schwesterprojekt zu Interkulturalität, auch darüber haben wir in einer früheren Episode gesprochen.

WZB

Meine Arbeit am WZB hat sich im letzten Monat stark auf Fragen eines Dokumenten Management Systems konzentriert. Anforderungen, Prozessoptimierung und die organisationalen Veränderungen, die wir so ermöglichen, machen die ja an sich recht trockene Frage, wie wir interne Prozesse abbilden, recht interessant.

Parallel nehmen Dinge Form an, die seit Monaten in Arbeit waren: wir führen einen Service ein, der Smartphones und Tablets inklusive Wartung und Austauschservice in der Miete anbietet. So werden Smartphones nach ihrem Einsatz im WZB weiterverwertet, wir haben stets aktuelle Geräte im Einsatz und sparen uns Teile der Verwaltung einer Geräteklasse, die sich am WZB erst jetzt in der Breite etabliert.

Seit Jahren habe ich in diesem Monat auch meine erste formale Schulung besucht und mit der ITIL 4 Foundation etwas über IT Service Management mitgenommen. Kurzfazit: zumindest die Vokabeln und Konzepte werden helfen, am WZB eine gemeinsame Sprache zum IT Management zu finden und so Strategien und Konzepte zu entwickeln.

Privates

Der Urlaub hat auch die erste Flugreise seit Jahren beinhaltet. Wie viele andere auch stehe ich zusehends bewusster vor der Entscheidung, ob es den Flug wirklich braucht. Eine der Möglichkeiten, das eigene Gewissen zu beruhigen, sind verschiedene Arten des CO2 Ausgleichs und nach ein wenig Recherche habe ich mich entschieden, mit einer Unterstützung von Compensators den Kauf von CO2 Zertifikaten zu ermöglichen. Mit einem CO2 Rechner lässt sich der Ausstoß pro Person und Flug gut berechnen, die Entsprechung in Zertifikaten dann bezahlen und zumindest ein Teil der durch den Flug entstehenden Belastung ist mittelbar kompensiert.

Mit Markus Deimann war ich am letzten möglichen Tag im sonst eigentlich geschlossenen ICC in Berlin. The Sun Machine is Coming Down hat das Kongresszentrum interessant erschlossen, für mich auch der erste Besuch in den Hallen des ICC. Es mag am ausklingenden Programm gelegen haben, aber den bleibenderen Eindruck hat eher die Architektur und der Stil als das Kunstprogramm hinterlassen. Das Titelbild deutet das vielleicht an. Alle Bilder (wie alles hier im Blog) unter CC-BY 4.0

Monatsnotiz August & September 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Premiere: Zum Ende des August fiel es schwer, eine Montasnotiz ins Internet zu meißeln. Dafür nun gleich zwei Monate in einer Notiz.

Podcasting und Podcast Workshops

Mit Lehrenden der Uni Köln habe ich in einem zweiteiligen Workshop zu Podcasts in der Hochschule gearbeitet. Aus Geschichts- und Gesundheitswissenschaften, Lehrkräftebildung und Literaturwissenschaft haben Lehrende mit Ideen und Fragen das Thema Podcasts angesteuert und wenn sich 2-3 Ideen durchsetzen und zu Projekten werden, wäre ich nicht überrascht. Der Reifegrad an Ideen in diesen Workshops scheint nach und nach zuzunehmen und die Anzahl derer, die einen Podcast Workshop besuchen, ohne selbst jemals Podcasts gehört zu haben, nimmt ab. Gefunden und gebucht wurde ich im Portal der “Flying Experts” der Digitalen Hochschule NRW.

Mit Yeliz Yildirim-Krannig und Adelheid Iken hatte ich schon im Jahr 2019 über ihr Projekt Eduboxes für Hamburg hOERt ein HOOU gesprochen. Im September diesen Jahres hatte ich beide im Rahmen des #afterwOERk wieder an den Mikrofonen, diesmal live mit Publikum und auf Distanz. Inhaltlich baut das Projekt “Virtual Intercultural Teams”, das wir besprochen haben, auf den Eduboxes auf. Im Podcast taucht das Gespräch dann Anfang Oktober auf.

Gemeinsam mit dem Team der HOOU an der HAW und meiner Ko-Moderatorin Nicola Wessinghage habe ich mir auch Gedanken über kommende Möglichkeiten und Formate des Podcasts gemacht. Ein paar schöne Ideen sind entstanden, die wir im Lauf des kommenden Jahres austesten möchten.

WZB

Während manche Kolleg:innen im Sommerurlaub waren, haben wir am WZB weiter an der Abstimmung der Digitalstrategie gearbeitet und sie nun in einem weiteren Kreis innerhalb des WZB geteilt. Die abzuleitenden Maßnahmen lassen sich konkreter planen und Zug um Zug konkretisieren sich Gespräche und Diskussionen dazu. Gleichzeitig zeigen sich gestiegene Erwartungshaltungen an die Maßnahmen, die wir getroffen haben, und dem neuen Anspruch an Tools und Software zu folgen, ist in den gegebenen Strukturen nicht einfach. Gerade im Sommer hat sich gezeigt, dass das WZB noch ein langes Stück Weg vor sich hat. Aber natürlich hilft es auch, rauszuzoomen und zu erkennen, was sich in den letzten 12 Monaten schon bewegt hat.

Etappen auf dem Weg sind das Wissens- und das Dokumentenmanagement. Bei beidem dreht es sich eher um organisationales Wissen und Prozesse als um die Ermöglichung neuer wissenschaftlicher Arbeit. Kommunikationswege und Abläufe, Dokumentation, Erreichbarkeit und Zugänglichkeit von Wissen und die Ermöglichung mobiler Arbeit in einer Organisation, die an vielen Stellen noch sehr papierlastig ist, stehen im Mittelpunkt.

Privates

Zwei Filme kann ich empfehlen: Die Unbeugsamen mit einer westdeutschen Perspektive auf die Rolle von Frauen im Bundetag und Promising Young Woman, in dem Carey Mulligan als Cassandra eine eigene Art von Rache für den Tod ihrer College-Freundin verfolgt.

Ich war auch wieder beim Fußball und freunde mich langsam mit dem Gedanken an, öfter die Heimspiele von TeBe aufzusuchen. Bei einem der Heimspiele wurde ich auf die von TeBe geplante Aktion aufmerksam, Trikotwerbung für CURA – Opferfonds rechte Gewalt der Amadeu Antonio Stiftung zu tragen. Der Fußballverband lehnte dies ab, hier ein schneller Hintergrund dazu im Checkpoint des Tagesspiegel. Darauhin kam es zu dieser Unterstützungsaktion und unter den Spender:innen wurden die Shirts mit den Namen von je einem der Todesopfer rechter Gewalt in Berlin verlost. Ich schreibe davon, weil ich das a) für eine tiptop Reaktion auf die dumpfe Haltung des Verbands halte, der sich auch anderen Vereinen in den Weg stellt, die Anti-Diskriminierung auf dem Zettel haben, ich entsprechend b) natürlich gespendet habe und neben der jährlichen Spende an die Amadeu Antonio Stiftung etwas überwiesen habe und dann c) auch noch unter den Gewinner:innen war. So kommt es auch zum Beitragsbild dieser Monatsnotiz. Der Name auf meinem Shirt aus der Verlosung ist Mete Ekşi, hier zumindest eine kurze Zusammenfassung der Tötung von Mete Ekşi bei Wikipedia, hier mehr auf den Seiten der Stiftung.

Monatsnotiz Juli 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Das ging fix. Das war der Juli. Starten wir direkt.

Podcasting und Podcast Workshops

Podcasts gehen oft in Sommerpause. Gleiches gilt für Podcasting Workshops. Eine Podcast-Episode hat das Nest verlassen: im Juni aufgezeichnet (und schon in der letzten Monatsnotiz erwähnt) und am 15. Juli veröffentlicht, habe ich mit Katrin Konrad und Maike Timmermann vom F3_kollektiv über ihre Perspektiven auf machtkritische Bildung und Digitales gesprochen.

Hamburg hOERt ein HOOU war davon ab in der Sommerpause und bleibt da auch noch einen kurzen Moment. Das Feierabendbier schläft nicht, es ruht nur. Im Spätsommer geht es sicher wieder vorwärts.

WZB

Im WZB war der Juli geprägt von Überlegungen zu mobilen Endgeräten und vernünftigen Wegen, diese zu beziehen und zu warten. Alles dabei von Mobile Device Management, Miete, Wartung, Kauf und Versicherung. Und natürlich die Hoffnung, dennoch arbeitsfähige und gern genutzte Hardware bereitzustellen.

Auch im Juli: Vorbereitungen für ein noch zu definierendes Dokumentenmanagementsystem. Wir haben nun einen Prozess für die Initialisierung und Bedarfsanaylse, aber auch die interne Beteiligung auf dem Weg bis zur Einführung eines Systems. Parallel haben unsere Überlegungen zu Wissensmanagement weiter Form angenommen. Letzte Tests mit verschiedenen Tools und dann starten wir auch hier in die Pilotierung.

Der zuletzt erwähnte Online-Kurs “Nextcloud Basics” läuft an und erfreut sich einiger Beliebtheit. Es könnte mehr sein, aber ich schiebe das zunächst auf den Urlaub und hoffe, die Kolleg:innen können mit dem Angebot etwas anfangen.

Ein paar ruhige Momente habe ich auch genutzt, Obsidian als Notiz-Tool anzusehen. Ich habe bisher schon Notizen in Markdown gemacht, da kommt ein Tool wie Obsidian, das Markdown Notizen lokal speichert und zueinander in Beziehnung setzt, gerade richtig. Mal schauen, wie ich es in Workflows integrieren kann.

Privates

Ich habe versucht, bei der Arbeit kürzer zu treten und dafür Privates ab und an die Oberhand gewinnen zu lassen. Ich war im Freiluftkino und kann Der Rausch empfehlen.

Seit ich in Berlin lebe, kommt der Besuch von Fußballplätzen und -Stadien zu kurz, was nur in Teilen an mir liegt. Nun war ich schon zum zweiten Mal bei TeBe und akzeptiere es zunächst als Ersatz für Altona 93. Auch wegen solcher Aktionen, hier noch mehr dazu von der Amadeu Antonio Stiftung. Rassismus im Fußball (und jenseits davon), ist den Verbänden dann vielleicht doch nicht so wichtig wie Image-Kampagnen manche glauben lassen.

Ein wenig Bildung fand auch statt im Juli: auf Empfehlung von Markus Deimann (genauer: nach Lektüre seiner Monatsnotiz) war ich im HKW bei der Ausstellung Bildungsschock und habe wieder einmal vor Augen geführt bekommen, wie wiederholend austauschbar die Debatten um Digitales in der Bildung sind.

All das wurde unter anderem durch meine zweite Impfung gegen COVID-19 möglich. Nach Astra in der ersten Runde durfte ich mich in der zweiten Runde für Biontech anstellen.

 

Header Image: Christian Friedrich – Bedieneinheit BAKKALAUREUS, CC Zero 

Monatsnotiz Juni 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Wie schon im letzten Monat bin ich spät dran mit meiner Monatsnotiz. Das Team Monatsnotiz hat inzwischen ein weiteres Teammitglied. Also nicht nachlassen. Ein Blick auf die Dinge, mit denen ich mich im Juni beschäftigt habe:

Podcasting und Podcast Workshops

Für das Weiterbildungszentrum der FU Berlin habe ich einen Workshop für Newbies angeboten: Podcasts in Bibliotheken. Wie auch in den bisherigen Iterationen: eine interessierte und interessant gemischte Runde aus Bibliotheken und Büchereien und ich bin sicher, dass hier ein paar gute Podcasts entstehen werden.

Ein schicker Podcast wird sicher auch aus dem Projekt KlimaGESUND hervorgehen. Das Projekt der HAW Hamburg behandelt Gesundheit und public health im Verhältnis zur Klimakrise und ich durfte das Team dabei beraten, ein eigenes Podcast-Konzept zu entwickeln. Gegen Ende des Jahres dann hoffentlich eine große Hörempfehlung.

Zwei Aufzeichnungen mit mir selbst in diesem Monat:

Mit Nicola Wessinghage habe ich Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin Hamburgs und Senatorin für Wissenschaft und Bildung, zur Entwicklung der Hamburg Open Online Universtiy befragt.

In der #afterwOERK Reihe von Hamburg hOERt ein HOOU habe ich live mit online Publikum mit Katrin Konrad und Maike Timmermann Aufzeichnung vom F3_kollektiv gesprochen. Sie arbeiten in der Schnittmenge von machtkritischer Bildung und Digitalisierung und wir haben über Grundlagen, aber auch ihre Methoden und Workshops gesprochen. Im Podcast dann Mitte Juli zu hören.

In der letzten Monatsnotiz untergegangen: Die Videos des Workshops zu (Open) Science Podcasting, einem Workshop, den ich gemeinsam mit Nele Heise angeboten habe, sind nun live. Angereichert um einen Impuls von Konrad Förstner ist das hoffentlich ein guter Einstieg ins (Wissenschafts-)Podcasting in englischer Sprache.

WZB

Im Juni fiel der Startschuss für die Entwicklung eines ersten Prototyps für einen Online Kurs zur Arbeit in Nextcloud. In vielen Bereichen des WZB arbeiten Menschen seit dem letzten Jahr zum ersten Mal in einer Cloud Umgebung. In dem Online Kurs, umgesetzt in WordPress mit H5P, können sie sich Grundlagen aneignen, Wissen überprüfen und Austausch mit Kolleg:innen suchen. Wenn der Kurs funktioniert, ist der nächste Schritt, das Programm auszuweiten und öffentlich verfügbar zu machen.

Die Versuche mit BlueSpice als Umgebung für Wissensmanagement haben einen ersten Meilenstein erreicht. Nicht unerwartet: mehr oder weniger sortiertes Wissensmanagement am WZB zu beginnen, wird aufwendig. Schulungen und Trainings für Admins und Key User:innen, Organisation und Architektur – das wird uns über lange Zeit beschäftigen.

Privates

Die erste Impfung mit Astra Zeneca ist im Oberarm und die Nebenwirkungen kamen einer ordentlichen Männergrippe gleich.

Mit sinkender Inzidenz und steigender Impfquote wurden auch zwei Kurztripps über Wochenenden zur (erweiterten) Familie möglich. Usedom (siehe Header Image) und NRW calling.

Zwei Podcast-Empfehlungen, beide im Juni gehört, habe ich:

Der Mann in Merkels Rechner rund um den Angriff auf den Deutschen Bundestag in 2015 und Day X, ein Podcast der NY Times um die Netzwerke der Neuen Rechten in Bundeswehr und Polizei.

Monatsnotiz Mai 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Ich bin ohnehin schon zu spät dran. Für den Mai fasse ich mich kurz.

WZB

Es fühlt sich ein wenig an als sei ein Knoten geplatzt: Der erste Entwurf einer Digitalstrategie liegt vor. Wir sammeln intern Feedback und Kommentare und es geht vorwärts. Parallel suchen und testen wir Lösungen, unser Wissen und Prozesse zu organisieren. Für Juni wird die Frage sein, wie wir die Zusammenarbeit in Nextcloud greifbarer und erlernbarer machen können.

Ich habe innerhalb eines Tages in einem Online Workshop gelernt, besser zu schreiben. Guter Input, hilfreiche Übungen, aber Routinen aufzubrechen ist nicht einfach.

Podcasting

Peter Tiedeken ist Professor für Soziale Arbeit. Er erforscht und erprobt Wege, kulturelle Bildung und Musik inklusiver zu machen. Darüber habe ich mit ihm im Podcast Hamburg hOERt ein HOOU gesprochen. Seine eigene Jugend in einer Gegend mit dreistelligen Telefonnummern kommt ebenso zur Sprache wie das Leben als Punk, Musiker und als Professor.

Katharina Schulz und ich haben im Podcast Domain it Yourself! über unsere Session bei der OERxDomains21 gesprochen. Dass die Corporate Learning Community die Idee der Domain of One’s Own aufgenommen hat, kommt auch zur Sprache und sollte auch hier entsprechende Würdigung finden. Ich freue mich drauf zu sehen, was das Team veröffentlichen wird.

Das Feierabendbier Open Education weigert sich aufzugeben. Auch Thema des Gesprächs mit Markus Deimann: die OER Strategie im des BMBF und ihre Verschränkung mit tatsächlich verfolgten Themen der Bildungspolitik.

Misc

Bei der E-Learning Conference der FH Bielefeld durfte ich eine Keynote abliefern. Unter dem generischen Titel “Good practices for teaching and learning” habe ich mithilfe von Martin Weller auf dei letzten 25 Jahre in EdTech geblickt und herausgeschält, was aus meiner Sicht erstrebenswert und bemerkenswert ist.

Das nächste Mal hoffentlich pünktlicher. Jetzt ab in den Juni.

 

Beitragsbild von Still Thinking via Flickr lizenziert unter CC BY-NC 2.0

Monatsnotiz April 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Es war was los im April. Fast als sei keine Pandemie, und doch merke ich wie mein eigenes Nervenkostüm dünner wird. Entsprechend ist für Mai eine Woche Auszeit geplant. \o/

WZB

Neben den hier in den Monatsnotizen angesprochenen Arbeiten am WZB hat sich dieser Monat insbesondere um zwei Dinge gedreht: Einerseits Dokumentenmanagement und die damit verbundene Liste an Wünschen und Anforderungen, aber auch die Einladung und Aufforderung, künftige interne Abläufe und Prozesse zu visualisieren und abzustimmen. Andererseits machen wir Fortschritte mit einem Wissensmanagement-Tool und starten zu Beginn des Mai mit vier Abteilungen und Teams in Tests in der Praxis ein. Was ansteht: die Digitalstrategie biegt auf die Zielgerade. Und wir werden bald darüber sprechen, wie sich alle am WZB die Basics rund um Zusammenarbeit und Kommunikation in Nextcloud, OnlyOffice, Rocket.Chat und Videokonferenzen aneignen können.

Podcasting und Podcasting Workshops

Für Hamburg hOERt ein HOOU habe ich mit Sofia Mintre und Isabel Collien über das Projekt Diversify! gesprochen. An mir lag es nur in kleinen Teilen, dass es eine hörenswerte Folge wurde. Also am besten direkt hier anhören oder dort abonnieren, wo es Podcasts gibt.

Zwei Podcast Workshops standen an: für das Projekt Klima GESUND habe ich zum Auftakt einer kleinen Serie von Beratungsterminen einen online Workshop zu Podcasts gegeben. Und das ZBIW der TH Köln hat mich für einen Podcast Workshop gebucht, der sich an Bibliothekar:innen richtet.

Mit Nicola Wessinghage, Ko-Moderatorin von Hamburg hOERt ein HOOU, habe ich Twitter Spaces ausprobiert. Die Einladung richtete sich an alle, die über den Podacst und einzelne Folgen mehr erfahren wollten. Der an Clubhouse orientierte Audio-Chat von Twitter scheint aber noch sehr fehleranfällig und in dieser Form nicht für ernstgemeinte Events brauchbar.

OERxDomains21

Die OERxDomains Konferenz hat im April online stattgefunden und ich habe gemeinsam mit Katharina Schulz von unserem Projekt zur Domain of One’s Own berichtet. Hier der Link zur Aufzeichnung bei YouTube. Insgesamt eine schick angelegte Online Konferenz, allein für das Design und die Intros der Videos ist die Website eine Empfehlung, aber auch inhaltlich ist viel geboten.

Misc

Im April war auch der Termin, zu dem das BMBF eingeladen hatte, um über die OER-Strategie des Bundes zu sprechen. Im Feierabendbier Open Education hatten wir dazu schon gesprochen, ich musste den Termin spontan absagen und habe mich über den Erhalt eines kleinen Rests Psycho-Hygiene gefreut, indem ich den Termin geschwänzt habe. Welche Rolle das Thema OER eigentlich in der Bildungspolitik spielt und welches rudimentäre Verständnis der Begriffswelt bei den bildungspolitischen Akteur:innen vorhanden ist, lässt sich gut an den anderen in diesem Monat lancierten Strategien um Bildungsplattformen erkennen. Ich wünsche allen, die sich hier einsetzen, viel Kraft, Humor und Energie. Fingers crossed.

Ich bin wieder Mentor des Media Lift Inkubators aus Hamburg. In Runde drei sind wieder auch Audio- und Podcast-affine Teams am Start und es ist interessant zu sehen, wie dort das Feld bearbeitet und auch monetarisiert werden soll. Insbesondere Anywave scheint mir hier für den Produktionsprozess interessant zu sein.

Beitragsbild “Save the Futurist From Demolition Sign, Liverpool, UK” von Cory Doctorow unter der Lizenz CC-BY SA 2.0

Monatsnotiz März 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Das Titelbild der diesmonatigen Notiz möge bitte mit einem “grain of salt” verstanden werden. Erstens, weil ich mir eine Welt mit guten Lokalzeitungen durchaus wünschen würde. Die dürfte dann auch in meinen Briefkasten. Und zweitens, weil ich ein Deck dieser Sticker zum Geburtstag im Februar bekam nachdem ich vor mehr als einem Jahr sehr ähnliche Sticker im InternetTM gefunden habe, sie zu Hause lachend zeigte und sie dann über ein Jahr später zum Geburtstag als Geschenk bekam.

Podcasts und (Podcast) Workshops

Mit Peter Kabel habe ich für den Podcast Hamburg hOERt ein HOOU über das Verhältnis von Künstlicher Intelligenz und Design und sein HOOU Projekt aixdesign.space gesprochen. Mich hat es im Vorfeld und im Nachgang (vielleicht auch während des Gesprächs) zum Nachdenken bewegt. Feedback zu der Folge sehr gern hier, aber auch gern dort, wo Podcasts so gehört werden.

Zwei Podcast Workshops standen im März an: die Ostfalia hat mich zu einem Workshop zu Podcasts in der Lehre eingeladen, für die Initiative Fortbildung habe ich einen Workshop zu Podcasts in Bibliotheken und Archiven abgehalten.

In diesem Jahr stehen weitere Workshops an, ich merke aber auch, dass ich mich ein wenig übernommen habe und ich die Frequenz der Workshops, die ich parallel zu meiner Vollzeitbeschäftigung abhalten kann, etwas reduzieren muss.

Auch im März fand ein kurzer Workshop für die MultimediaWerkstatt der Goethe-Uni in Frankfurt statt: Michael Eichhorn hat Katharina Schulz und mich für einen Workshop zu Domain of One’s Own eingeladen, auch an dieser Stelle nochmals besten Dank für die tip-top Organisation und die Anfrage.

WZB

Eins der regelmäßigen Publikationsformate des WZB sind die Mitteilungen. Hier werden Ergebnisse der WZB-Forschung in kurzen Beiträgen mehr oder weniger allgemeinverständlich erklärt. Das Heft erscheint quartalsweise und im März kam die Ausgabe “Von Computern und Menschen” heraus. Definitiv eine Leseempfehlung. Ich durfte die Gelegenheit auch nutzen, in einem Beitrag über das WZB als Organisation zu schreiben. Hier in der Monatsnotiz schon mehrfach angedeutet: wir arbeiten an einer Digitalstrategie. Neben all der Pragmatik, die die digitale Transformation des WZB braucht, ein erhellender Prozess, der im April hoffentlich einen ordentlichen Sprung nach vorne machen wird. Zu meinem Beitrag in den Mitteilungen (PDF) würde ich mich über Feedback und Anregungen sehr freuen.

Davon abgesehen viele kleine Themen am WZB, aber auch ein neues Format neben den WZB Hacks, die in kurzen zweiwöchigen Meetings ein Tool oder eine Arbeitsweise highlighten: mit den WZB Studio Talks möchten wir auf die etwas komplexeren und vielfältigeren Fragen eingehen, die im Kontext von Zusammenarbeit und Kommunikation entstehen. In einer ersten Reihe widmen wir uns Fragen rund um online Veranstaltungen und hybride Events. Die Termine dauern 1 Stunde und in den ersten 30 Minuten ist das Ziel, in einem Gespräch best practices zu teilen. Eingeladen werden WZB-interne, aber gelegentlich bestimmt auch externe Gäst:innen, die aus ihrer Erfahrung berichten und so den Raum für Fragen und Bewertungen des eigenen Handelns öffnen. In den darauf folgenden 30 Minuten diskutieren wir, fragen nach und nehmen so hoffentlich etwas für die eigene Arbeit mit. Das einleitende Gespräch zeichnen wir als Podcast auf und es gibt Überlegungen, diese ersten Teil auch öffentlich zu teilen. Mehr dazu sicher bald.

Privates

Wie viele andere auch bin ich taub, müde und frustriert von den Entwicklungen rund um die Schwerpunktsetzung der “nicht-pharmazeutischen Interventionen” zur Bekämpfung der Pandemie. Insbesondere die Diskussionen, die Apps wie Luca als Heilbringer positionieren, und so von den Interventionen ablenken, die eigentlich wichtig wären, frustrieren mich gewaltig. Der Disconnect vieler Entscheidungsträger:innen und dem, was wissenschaftlich sinnvoll ist, von Großteilen der Bevölkerung gewünscht ist und das Leben unter Bedinungen einer Pandemie einfacher machen würde, ist größer als ich noch im Sommer 2020 gedacht hätte. Das ist noch nicht mal mehr mit Opportunismus zu erklären.

Umso wichtiger, zivile Organisationen zu stützen, die auf all diese Fragen im Kontext von Grund- und Freiheitsrechten ein Auge haben, diskriminierte und marginalisierte Gruppen unterstützen und so vielleicht ein Gegengewicht bieten können. Und mindestens genauso wichtig, privat und bei der Arbeit zu widersprechen und zu argumentieren, wenn jemand den verschiedenen perfiden Techniken der Wissenschaftsleugnung auf den Leim geht.

Monatsnotiz Februar 2021

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Es wurde kälter und dann wärmer, die Tage wurden merklich länger und heller: die Monatsnotiz Februar 2021 steht an.

Podcasting und Podcasting Workshops

Nicola Wessinghage hat die erste reguläre Folge von Hamburg hOERt ein HOOU moderiert: Alles zur Schule der Folgenlosigkeit, was sie mit der Hamburg Open Online University zu tun hat und wieso vielleicht schon die Empfehlung der Podcastfolge so etwas wie ein performativer Widerspruch ist, lässt sich hier nachhören (oder überall wo es Podcasts gibt). Ein schöner Einstieg von Nicola in die Ko-Moderation des Podcasts.

Im Feierabendbier Open Education haben wir uns den vermeintlichen Anstrengungen des BMBF in Sachen OER Strategie gewidmet. Schade, dass die Policy Arbeit der letzten Jahre im BMBF nicht wahrgenommen wird, selbst wenn sie vom BMBF gefördert wurde.

Zwei remote Workshops habe ich auch gegeben: für das Fellowprogramm Freies Wissen durfte ich im Rahmen seiner Winter School gemeinsam mit Nele Heise einen Workshop zu Podcasts und Open Science anbieten. Für das Weiterbildungszentrum der FU Berlin habe ich einen Workshop zu Podcasts für Bibliotheken angeboten, weitere Termine folgen und sollten dann hier zu finden sein.

Digital Literacy und Medienkompetenz

Gemeinsam mit Kristin Narr habe ich im letzten Jahr einen Beitrag zur Einordnung von Digital Literacy und Medienkompetenz für politische Bildung geschrieben. Der Beitrag ist nun veröffentlicht und Teil eines größeren Dossiers “Politische Bildung in einer digitalen Welt”. Insbesondere im Wahljahr 2021 einen Blick wert, allein schon wegen der Illustrationen von graphicrecording.cool.

WZB: Hacks, Wissensmanagement, Unterschriften

Am WZB habe ich zwei WZB Hacks angeboten (mehr zu dem Format in der letzten Monatsnotiz): es ging um die App Deck in Nextcloud und darum, wie sie sich für die Zwecke am WZB nutzen lässt, und um Team-Kommunikation in Rocket.Chat. Beide Systeme erfreuen sich seit dem letzten Jahr größerer Beliebtheit. Außerdem: wir schauen uns verschiedene Lösungen für interne Dokumentationen und Wissensmanagement an. Bisher im Rennen: Wiki.js, Confluence, Bookstack und GitBook. Ideen dazu? Immer her damit. Durchaus trocken, aber nicht minder nötig: wir suchen auch nach Lösungen für elektronische Signaturen und sind bisher tendenziell unzufrieden.

Im März steht an: Insgesamt drei Podcasting Workshops füllen den Terminkalender, aber auch am WZB geht es weiter mit pragmatischen und strategischen Fragen. Außerdem darf ich am 04.03. mit Peter Kabel über Artificial Intelligence und Desing sprechen. Wer dabei sein möchte, hier entlang.