Monatsnotiz: September 2019

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Podcasting

Am Abend des 5. September habe ich im Rahmen von Hamburg hOERt ein HOOU den Auftakt des stARTcamp Hamburg moderiert. Daraus ist ein UnPodcast geworden. Nele Hirsch hat hier aufgeschrieben wie das genau funktioniert hat. Nach meinem Eindruck ein gutes Format, um nicht mit der üblichen, von Expertinnen und Experten dominierten Eröffnungsveranstaltung zu starten, sondern diejenigen sichtbar zu machen, für die die folgende Konferenz (oder hier: das Barcamp) gedacht ist. Die Aufzeichnung des UnPodcast ist hier zu finden. Oder einfach gleich “Hamburg hOERt ein HOOU” (RSS) abonnieren. 

Mit Bernd Kniess von der Hafencity Uni Hamburg habe ich über Urban Design gesprochen. Als an Architektur und Stadtplanung interessierter Laie eine gute Chance, das eigene Verständnis zu verbessern. Die Lehrprojekte, die Herr Kniess an der HCU umsetzt, sind allemal einen Blick wert. Ein paar verfolgenswerte Links sind in den Shownotes der Episode zu finden. 

Beim stARTcamp Hamburg habe ich gemeinsam mit Matthias Stier eine Session zu podcasting angeboten. Kurz zusammengefasst: viel Aufmerksamkeit, trotz des großen Raums eine gute Diskussion, viel gutes Feedback. Das hat Spaß gemacht. Hier die slides unseres kurzen Intros.

Selbstständiges

Gemeinsam mit Jan Neumann und Matthias Andrasch habe ich in Köln an einer Vision und daraus abgeleiteten Zielgruppe für die OER World Map gearbeitet. Das klingt zwar immer ein wenig fluffig und wenig greifbar, ist aber hilfreich für alle Aktivitäten, die wir für die Kommunikation und die Community Arbeit der World Map planen. 

Davon abgesehen floss relativ viel Arbeit in Projekte und Ideen, die sicher in kommenden Monatsnotizen ihren berechtigten Platz finden werden. 

Wikimedia

Sebastian Hirsch aus dem Team der HPI Schulcloud hat mich eingeladen bei der Konferenz Bildung Digitalisierung an einer Podiumsdiskussion zu Schulclouds teilzunehmen. Leider haben wir keine Aufzeichnung der Diskussion, ich habe anderswo aber auch schon angemerkt, dass die Argumente mit Sicherheit auch in Zukunft nochmals ausgetauscht werden. Von vielen wird auf die Schulcloud eine überhöhte Hoffnung projiziert (als wenn es noch keine Learning Management Systeme für Schulen gäbe); andere sehen, wie ich finde leider zurecht, insbesondere in der HPI Schulcloud eine Plattform für Verlage und Software Anbieter, die hier nun endlich einen Vertriebskanal, eine Art App Store, für Schulen vorfinden. Bedenklich ist, dass wir mit der Entwicklung einer solchen Lösung, orientiert am Staus Quo des derzeitigen Bildungssystems, letztendlich die Zementierung eben dieses Systems entwickeln. Mit all seiner Ungleichheit und seiner wenig zeitgemäßen, oft auf Reproduktion und Distribution ausgelegten Funktionsweise. Das Argument, die Schulcloud TM sei damit immer noch besser als gar nichts, kann ich so nicht unterstützen. 

Mitte September war ich in Bremen bei der Jahreskonferenz der Nationalen Agentur “Bildung für Europa”, um besser zu verstehen wie Erwachsenenbildung in Deutschland funktioniert. Während ich diese Monatsnotiz schreibe, sitze ich im Zug nach Warschau zur Epale Konferenz 2019, auch hier erwarte ich viel Neues und freue mich auf viele neue Gesichter. 

Im September hatten wir bei Wikimedia auch das DOIT Expert Meeting zu Gast. Hier der entsprechende Beitrag im Blog von Wikimedia. Projekte aus der Welt des Making und Eduhacking haben ihre Ergebnisse präsentiert, verschiedene Akteurinnen und Akteure haben kurze Impulse gegeben und anschließend gemeinsam diskutiert. Auch ich durfte sprechen und habe für eine Verknüpfung von Digital Literacies mit Openness und gesellschaftlicher Partizipation argumentiert. Nachzulesen ist die Argumentation hier. 

Persönliches

Ich bin von Hamburg nach Berlin gezogen und arbeite mich langsam an meinem neuen Zuhause in Schöneberg ab. Möbelhäuser und Baumärkte, Autovermietungen und Antik-Geschäfte haben mich einen mehr oder weniger zufriedenen Kunden nennen dürfen. Letztendlich verbinde ich mit dem Umzug die Hoffnung, etwas weniger unterwegs zu sein. Und nach nun acht Jahren in Hamburg schien ein Tapetenwechsel auch nicht verkehrt. 

Der Zufall wollte es, dass mir ein Feierabendbier im Nachtasyl versüßt wurde, indem Erobique & Jacques Palminger ein zumindest für mich überraschendes und eigentlich als semi-geschlossene Veranstaltung geplantes Konzert gaben. Grund genug den Abend im Titelbild zu würdigen.

Ausblick

Wo ich im Lauf des Oktober zu finden sein werde:

Monatsnotiz: August 2019

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Selbstständiges

Wie schon in der letzten Monatsnotiz angekündigt, habe ich im August mit dem Team der Leuphana an einem Konzept für Domain of One’s Own (DoOO) weitergearbeitet. Insbesondere hat mich dabei interessiert, wie Studierende ihre Erfahrungen mit DoOO geteilt haben. Als nächstes werden wir wahrscheinlich zunächst eine alleinstehende WordPress Installation vornehmen um Lehrende und Studierende mit Blogging und Reflexion vertraut zu machen – eine Art Sandkasten, in dem sie Dinge ausprobieren und ‘falsch’ machen können. Im Gespräch ist außerdem, in einer kleinen Podcastreihe die Eindrücke von Lehrenden und Studierenden darzustellen und daraus für die eigene Implementierung zu lernen. 

Nach der HFD Summer School, Katharina Schulz hat hier für das Hochschulforum einen Rückblick verfasst, stand noch die Moderation eines online lightning talk aus. Silke Frye musste leider ihre Teilnahme an der Summer School absagen und so haben wir ihren lightning talk dann online nachgeholt. Eine Aufzeichnung ihres Talks und der weiteren vor Ort gehaltenen lightning talks soll in der kommenden Zeit online verfügbar gemacht werden. Im HFD Briefing, das in der Woche der Summer School veröffentlicht wurde, war ich diesmal der Protagonist des Kurzinterviews. Immer weiter scrollen, ganz am Ende ist yours truly zu finden. 

Der MEDIA LIFT Inkubator, in dem ich die Rolle eines Mentors übernehmen darf, hatte schon fast Halbzeit und so wurde zu einem Mentorenfrühstück eingeladen. Glücklicherweise hat das die Mentorinnen des Programms nicht abgeschreckt und so kam es zu einer guten, kleinen Runde von Mentorinnen und Mentoren und den Menschen aus den geförderten Startups. Die Updates der Teams waren interessant, viele sind auf einem sehr guten Weg und voll bei der Sache. Beim Frühstück habe ich auch Feedback zu eben diesem Format der Monatsnotiz erhalten. Schön, dass die Monatsnotiz ankommt und viele Grüße an dieser Stelle an Dich, lieber Feedbackgeber.   Continue reading →

Ein UnPodcast beim stARTcamp Hamburg

tl;dr: am Donnerstag, 05.09., findet am Vorabend des stARTcamp Hamburg die Auftaktveranstaltung als öffentlich und live aufgezeichneter UnPodcast statt. Die Idee: ich moderiere wie gewohnt das #afterwOERk für den Podcast “Hamburg hOERt ein HOOU”. Der Clou: Ich werde nicht einen Gast haben, sondern alle Menschen, die möchten, können im Podcast über ein Thema sprechen, das sie interessiert. Damit wird der Podcast eine Ko-Produktion aller beteiligten Menschen.

Am 6. September findet an der HAW Hamburg, genauer: am Kunst- und Mediencampus in der Finkenau, das stARTcamp Hamburg statt. der stARTcamp e.V. veranstaltet das stARTcamp gemeinsam mit der Hamburg Open Online University als Unkonferenz und Barcamp. Continue reading →

Thank you, Dai Barnes

On Sunday morning, I started reading Doug Belshaw’s newsletter and the first lines hit me a bit unexpected. Dai Barnes had passed away. I never met Dai and I only knew him through the TIDE podcast which he and Doug had been recording since 2015. I don’t think I ever missed an episode. It was easy for me to relate to Doug and Dai through their conversations. If you’ve never listened to it, the podcast is an unscripted conversation in which Doug and Dai exchange ideas and thoughts about anything that goes on in tech, especially if it relates to learning and teaching, sometimes productivity.

Listening always made me feel like I was part of their conversations. The humour, the ‘thinking out loud’, the critical perspectives on tech, often mixed with genuine enthusiasm and interest in this world – Dai had a talent of conveying that, intentionally or unintentionally. It feels strange somehow to say or to write this, but the news of his unexpected passing hit a nerve. I hope that his family and friends find time to grieve. I hope they find time to celebrate Dai as the genuine, authentic, caring, respecting, gentle, thoughtful, and witty man that he seemed to be. At least, that has always been my impression of him through the podcast. When I started listening in 2015, the TIDE podcast was the first time for me to think: I want to do this as well. Dai and Doug made podcasting seem unpretentious and authentic. They never took themselves too seriously and yet talked about serious issues, they approached bitter topics with some humour and sensitivity, without a script. And that’s what I took away, and started podcasting myself, very much copying the format and the structure of TIDE, to some extent at least. I am mentioning this because it shows what an exceptional teacher and educator Dai (and Doug, of course) was. Putting himself out there, giving examples, but also (in this case probably not knowingly) encouraging others to try it out for themselves, to fail and to learn. There were plenty of podcast episodes that were hard to listen to because either Doug or Dai tried out something new, because they tested new software or new equipment. The next episode was always the most interesting for me. Dai would have a good laugh about his and Doug’s errors, explain what had happened, apologise for the inconvenience and move on, having learned by ‘failing’ in public and being completely okay with that. Thank you both for this!

I only know this very small fragment of Dai Barnes and can hence only imagine what other people will take away from having known him, having worked with him, learned from him, talked to him, argued with him. From where I am, it seems like his passing has left quite a gap. My deep and heartfelt condolences to his friends, his family, his colleagues and his students. Dai made a difference to the world of many. Thank you.

 

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In the process of writing this, I found out that I was not the only one with the feeling of somehow knowing Dai to some extent, without having ever met him. Tim Klapdor found beautiful words to describe this feeling and, yes, I shed some tears as well.

Monatsnotiz: Juli 2019

Monatsnotiz (Substantiv, feminin): eine kurze monatliche Zusammenfassung der Dinge, an denen ich arbeite.

Virtually Connecting

Gemeinsam mit Maha Bali, Autumm Caines, Rebecca J. Hogue und Helen J. DeWaard, gemeinsam mit mir die Ko-Direktorinnen von Virtually Connecting, steht mein Name auf einer neuen Publikation zu Virtually Connecting: “Intentionally Equitable Hospitality in Hybrid Video Dialogue: The context of virtually connecting”. Ich habe hier mit Abstand den geringsten Anteil der genannten Autorinnen, freue mich aber zumindest ein paar kleine Details hinzugefügt zu haben. Wir beschreiben in welcher Weise und mit welchen Praktiken wir uns mit der Virtually Connecting Community für Zugang und Zugänglichkeit einsetzen und welche Aspekte uns hier besonders wichtig erscheinen. Feedback und Kommentare sind sehr willkommen.

Hier dann auch direkt der Hinweis auf eine der interessantesten Veranstaltungen des Jahres, bei der auch Virtually Connecting eine Rolle spielen wird: Das Digital Pedagogy Lab findet Anfang August statt und interessierte Menschen können über Virtually Connecting von überall teilhaben. Mehr dazu hier.

Selbstständiges

Den Start der Arbeit mit dem Team der OER World Map hatte ich in der letzten Notiz ja schon angekündigt. Es ging gut voran und wir nähern uns dem Meilenstein eines ersten groben Konzepts an.

Wie schon im letzten Jahr durfte ich auch in 2019 die Summer School des Hochschulforum Digitalisierung moderieren. Über drei Tage kommen circa 30 Menschen aus der Hochschullehre, die sich im weitesten Sinne mit den digitalen Methoden und Praktiken, Lehren und Lernen zu ermöglichen, beschäftigen. Wir arbeiten mit der Methode der Kollegialen Beratung, in der sich die Teilnehmer*innen in kleineren Gruppen gegenseitig ihre Fälle vorstellen und gemeinsam in der Beratung nach Lösungsansätzen suchen. Lightning Talks, Workshops, eine kleine Barcamp Session und viele kleinere und größere Diskussionen runden das Programm ab. Continue reading →

Digital Literacies und Offenheit

tl;dr: im Blog von Wikimedia Deutschland habe ich über das Verhältnis von Digital Literacies, Offenheit und gesellschaftlicher Teilhabe geschrieben. Der Text ist nun auch hier in meinem Blog zu finden. Diese Überlegungen sind unter Mitwirkung vieler Kolleginnen und Kollegen bei Wikimedia entstanden, haben sich aber auch in Gesprächen mit vielen anderen Menschen von anderen Organisationen gefestigt.

Wie formen Menschen das Internet, wie bewegen sie sich im Netz? Welche Fähigkeiten brauchen sie, um sich für freie Inhalte, Zugang und Zugänglichkeit einzusetzen? Wie lassen sich diese persönlichen Fähigkeiten –  manche sprechen von Medienkompetenz oder Medienbildung, andere von Digital Literacies – beschreiben und fördern? Welche Rolle spielt das Freie Netz in diesem Zusammenhang, welche Rolle spielen Freie Inhalte? Warum ist das für Wikimedia Deutschland interessant und was planen wir in diesem Zusammenhang?

In Anlehnung an diese Fragen verfolgt Wikimedia Deutschland unter dem Arbeitstitel “Partnerschaftliche Initiative für Digital Literacies” intensiv die Bildung einer Koalition mit anderen Organisationen, die sich ebenso für die Förderung von Digital Literacies im Hinblick auf Freies Wissen und gesellschaftliche Partizipation stark machen möchten. 

Was meinen wir mit Digital Literacies?

Die Arbeit von Doug Belshaw liefert eine gute begriffliche Einordnung von Digital Literacies. Belshaw beschreibt in seiner Dissertation von 2011 acht Elemente von Digital Literacy, die nicht 1:1 vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen sind.

Wir möchten aber dennoch den Versuch eines Übertrags der einzelnen Elemente in die deutsche Sprache unternehmen:  Continue reading →

Impuls: Digital Literacies und Open Education

 

Ich darf bei unserem Treffen bei Bildung, öffne Dich am 14. Juni in Hannover einen Impuls geben. Während ein Großteil des Tags von sehr praktischen Einführungen in OER und Open Education geprägt sein wird, möchte ich zu Beginn ein bißchen abstrakter werden. Letztendlich geht der Impuls zurück auf einen Vortrag, den ich zufälligerweise auch in Hannover bei der Tagung “Mischen Possible” gehalten habe. Unsere Runde wird nun aber ein wenig kleiner sein und ich möchte eigentlich viel lieber diskutieren als alleine zu sprechen, daher hier nun ein kleines Intro. Continue reading →